Der Markt für Inkontinenzprodukte ist groß, was einerseits natürlich ein wertvoller Vorteil ist, denn so kann wirklich jeder Betroffene Produkte finden, die ideal zu seinen Bedürfnissen passen. Auf der anderen Seite kann die breitgefächerte Auswahl aber auch zu Überforderung führen und es erschweren, die individuell perfekt geeigneten Produkte aus der großen Masse herauszupicken. Mit diesem Ratgeber möchten wir Menschen mit Inkontinenz bei der Kaufentscheidung unterstützen, indem wir Kaufkriterien übersichtlich darstellen und hilfreiche Vergleiche zwischen gängigen Produktvarianten anstellen.
Grundlagen der Bewertung und des Vergleichs von Inkontinenzprodukten
Ganz grundlegend gesprochen sind Inkontinenzhilfsmittel Produkte, die es Frauen und Männern mit Inkontinenz ermöglichen, sich im Alltag sicher und gut geschützt zu fühlen. Dieser Artikel konzentriert sich dabei auf die Produktgruppe der aufsaugenden Materialien zur Inkontinenzversorgung, also auf Einlagen, Vorlagen, Pants beziehungsweise Windelhosen und Windeln für Erwachsene. Diese Produkte gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, die sich je nach Schweregrad und Form der Inkontinenz sowie nach dem Lebensstil und Zustand des Betroffenen besser oder schlechter eignen können. Deshalb ist es ratsam, sich vor dem Kauf damit zu beschäftigen, wie man Inkontinenzmaterialien sinnvoll miteinander vergleichen und realistisch bewerten kann.
Kurz & Knapp: Übersicht zum Thema
Dieser Ratgeber bespricht die folgenden Informationen im Detail:
- Bewertungskriterien: Saugstärke, Hautverträglichkeit, Komfort, Diskretion und Preis-Leistung sind einige der Kriterien, die sinnvoll zur Bewertung von Inkontinenz-Materialien angesetzt werden können.
- Produktvergleiche: Wie ein Produkt im ganz persönlichen Vergleich abschneidet, hängt davon ab, was genau man von einem guten Inkontinenzartikel erwartet. Aktive Erwachsene mit Harninkontinenz wünschen sich zum Beispiel atmungsaktive, diskrete Produkte, die jede Menge Bewegungsfreiheit bieten, während bettlägerige Pflegebedürftige mit Stuhlinkontinenz saugstarke, leicht zu wechselnde Windeln benötigen.
- Beratung und Unterstützung: Erwachsene mit Blasenschwäche können sich vor dem Kauf von Inkontinenzhilfsmitteln bei den Hilfsmittelanbietern beraten lassen und kostenlose Probeprodukte anfordern. Finanzielle Unterstützung erhalten sie bei vorliegendem ärztlichem Rezept und mindestens mittelgradiger Inkontinenz-Diagnose von den Krankenkassen.
Kriterien für die Bewertung von Inkontinenzprodukten
Die Testergebnisse hängen bei der Bewertung von Inkontinenzprodukten natürlich maßgeblich davon ab, welche Kriterien man ansetzt. Wir halten es für schlüssig, bei einem solchen Test diese Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen:
Absorptionsfähigkeit
Oberste Priorität hat die Absorptionsfähigkeit beziehungsweise die Saugstärke. Wie viel Urin kann das Material aufnehmen? Um Angaben hierzu machen zu können, führen Hersteller selbst einen speziellen Test, den sogenannten Rothwell-Test, durch. Zunächst wiegen sie das trockene Produkt. Dann platzieren sie es mit der Saugfläche nach unten in einer urinähnlichen Flüssigkeit, warten ab, bis nichts mehr aufgenommen wird, und wiegen dann erneut. Die Differenz zwischen Trocken- und Nassgewicht ergibt die Saugstärke.
Auch wenn der Rothwell-Test ein sehr gängiges Testverfahren ist, kann er die Saugleistung eines Produkts im praktischen Einsatz nicht ausreichend realistisch abbilden. Experten vertreten nach aktuellem Stand die Annahme, dass auf diese Weise getestete Materialien in der Praxis etwa 40 % der ermittelten Flüssigkeitsmenge aufnehmen können, ohne rückzunässen oder auszulaufen. Ergibt er Rothwell-Test also beispielsweise eine Saugstärke von 1.000 ml, liegt die reale Saugfähigkeit des Produkts bei etwa 400 ml.
Wie saugstark ein Produkt sein muss, um den Träger sicher durch Tag und Nacht zu begleiten, richtet sich nach dem Schweregrad der Inkontinenz. Personen mit leichter Blasenschwäche kommen beispielsweise gut mit dünnen Materialien zurecht, die lediglich wenige 100 ml fassen können. Schwer inkontinente Menschen benötigen hingegen Produkte mit höchster Saugkraft, die sie vor allem auch nachts ausreichend schützen.
Tragekomfort und Passform
Natürlich sollte das Gefühl beim Tragen möglichst angenehm sein. Das Inkontinenzprodukt sollte zur Form des Körpers passen, sanft auf der Haut aufliegen, Bewegungsfreiheit bieten und nicht verrutschen, einschneiden oder scheuern. Entscheidend ist diesbezüglich die Wahl der richtigen Größe, wobei so mancher Hersteller Größen von XS bis XXXL anbietet. Außerdem können anatomische Schnitte für Männer und Frauen zu einem höheren Tragekomfort beitragen.
Hautverträglichkeit und Materialien
Um das Risiko dafür, dass sich Pusteln, Ausschläge und Irritationen an der empfindlichen Haut im Intimbereich bilden, zu minimieren, sollte zu Inkontinenzhilfsmitteln aus hautfreundlichen, dermatologisch getesteten, atmungsaktiven und hypoallergenen Materialien gegriffen werden. Bei vielen Anbietern besteht die Innenseite der Produkte aus weichem Vlies, Baumwollgeweben und ähnlich soften Stoffen, die die Haut nicht unnötig reizen.
Übrigens: Auf künstliche Duftstoffe und andere potenziell hautreizende chemische Zusätze sollte zugunsten der Hautgesundheit verzichtet werden.
Diskretion und Sichtbarkeit
Vielen Menschen mit Inkontinenz ist die Diskretion enorm wichtig. Sie wünschen sich Inkontinenzmaterial, das für den Betrachter unsichtbar unter der Kleidung verschwindet. Deshalb sollte ein umfassender Test auch in die Bewertung einbeziehen, ob ein Produkt diskret getragen werden kann. Zur Diskretion gehört dabei auch die Geräuschlosigkeit, also dass das Material zum Beispiel nicht raschelt, wenn der Träger sich setzt oder aufsteht.
Geruchskontrolle
Ein großer Teil der heute verfügbaren Inkontinenzhilfsmittel für Personen mit Harn- und Stuhlinkontinenz arbeitet mit Methoden zur Geruchskontrolle. Zumeist befinden sich Wirkstoffe im Saugkern, die der Entstehung unangenehmer Gerüche beispielsweise durch die Hemmung des Bakterienwachstums oder die Beschleunigung des Zerfalls der Geruchsmoleküle entgegenwirken. Die Effektivität dieser Geruchskontrolle kann ebenfalls in die Testergebnisse von Windeln, Einlagen und Co. einfließen.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Selbstverständlich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis zu berücksichtigen. Hier sollten die Kosten eines Produkts explizit mit dessen Qualität und Leistung in Relation gesetzt werden. Sprich: Nicht das günstigste Produkt geht als Sieger aus dem Test hervor, sondern das, welches die besten Leistungen zum fairen Preis abliefert.
Verfügbarkeit und Markenvielfalt
Letztlich können auch die Marken als solche bewertet werden. So gibt es in Deutschland durchaus Vorreiter und Marktgrößen, die sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg einen guten Ruf verdient haben und entsprechend von Grund auf ein gewisses Vertrauen beim Kunden wecken. Bekannt und etabliert sind hierzulande mitunter diese Marken:
- Seni
- Abena
- Suprima
- TENA
- MoliCare
Vergleich von Inkontinenzprodukten: Methodik und Durchführung
Wenn Produkte getestet, bewertet und verglichen werden, muss stets überlegt werden, welche Methoden sich hierfür eignen und wie die Durchführung des gesamten Prozesses gestaltet werden kann.
Vergleichsparameter und -metriken
Zunächst müssen die Vergleichsparameter, also die Punkte, anhand derer die Testprodukte aneinander gemessen werden, festgelegt werden. Im Falle der Inkontinenzhilfsmittel liegen die bereits geschilderten Kriterien - von Saugleistung über Tragegefühl und Diskretion bis hin zum Preis-Leistungs-Verhältnis - nahe.
Datenerhebung und Testmethoden
Zur Datenerhebung und Prüfung der Produkte im Hinblick auf die festgelegten Kriterien können aktiv Tests zur objektiven Bewertung durchgeführt, aber auch subjektive Erlebnisberichte einbezogen werden. Ein objektives Testverfahren wäre zum Beispiel die Messung der Saugstärke mittels des Rothwell-Tests. Subjektiv testend, könnten Frauen und Männer mit leichter, mittelgradiger und schwerer Inkontinenz zum Tragen der Produkte aufgefordert und nach einer bestimmten Dauer danach gefragt werden, als wie bequem, trocken oder gut sitzend sie den jeweiligen Artikel auf einer klar definierten Skala bezeichnen würden.
Produkttests und Erfahrungsberichte
Zu guter Letzt können die gesammelten Erfahrungen von Menschen, die die Produkte schon länger nutzen, sowie die Einschätzungen von Experten dazu beitragen, ein noch deutlicheres Bild dessen zu zeichnen, inwiefern das einzelne Produkt den Bedürfnissen von Betroffenen gerecht wird.
Detaillierter Vergleich von Inkontinenzeinlagen und -vorlagen
Einwegwindeln und Inkontinenzeinlagen gehören zu den bekanntesten Inkontinenzprodukten überhaupt und werden Kindern, Männern und Frauen mit Blasenschwäche vielfach empfohlen. Nachfolgend vergleichen wir die Eigenschaften, die Vor- und Einwegwindeln zur Inkontinenzversorgung bei verschiedenen Schweregraden der Harninkontinenz mitbringen müssen. Dabei achten wir besonders auf Sicherheit, Windelgröße und die Qualität des Innenvlieses.
Vorlagen und Einlagen für leichte bis mittlere Inkontinenz
Liegt lediglich eine leichte bis mittlere Blasenschwäche vor, genügt in vielen Fällen eine dünne Einlage mit seitlicher Auslaufsperre, wie etwa die Seni Control Normal Einlagen zum Kleben in die Unterhose. Solche Inkontinenzeinlagen schützen besser als "normale" Binden vor dem Auslaufen und fassen im Falle von Seni Control Normal rund 360 ml Urin. Gleichzeitig sind sie absolut unauffällig tragbar, dank Klebeflächen einfach anzuwenden und zu wechseln und oftmals so bequem, dass Betroffene zwischendurch fast vergessen, dass sie überhaupt ein Inkontinenzprodukt tragen.
Während die Einlagen den Vorlagen bei leichter Harninkontinenz zumeist vorgezogen werden, fühlen sich Betroffene ab einer mittelschweren Blasenschwäche nicht selten wohler, wenn sie eine Vorlage tragen. Kein Wunder, schließlich decken Inkontinenzslips und Inkontinenzhosen den Intimbereich verglichen mit Einlagen großflächiger ab und besitzen meist eine höhere Saugkraft. So auch die Moltex Seni SAN Normal Vorlagen mit Auslaufschutz, doppeltem Saugkissen und praktischem Nässeindikator, die besonders sicher sitzen.
Vorlagen und Einlagen für schwere Inkontinenz
Bei einer schweren Harn- oder aber einer Stuhlinkontinenz kommen Einlagen in aller Regel nicht infrage, da sie kaum ausreichend Schutz bieten können. Manche Männer und Frauen mit schwerer Inkontinenz kommen jedoch gut mit Vorlagen zurecht, die speziell für die Aufnahme größerer Mengen von Körperflüssigkeiten konzipiert wurden.
Übrigens: Ein solches Produkt ist die Seni SAN Plus Extra Vorlage, die unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit starker Urin- oder mit Stuhlinkontinenz entwickelt wurde.
Spezielle Einlagen für Männer und Frauen
Sowohl Einlagen als auch Vorlagen sind in anatomischer Form für Frauen und Männer verfügbar. Will heißen: Die Vor- oder Einlage ist so designt, dass sie den anatomischen Gegebenheiten der beiden Geschlechter entgegenkommt und somit besonders bequem zu tragen ist. Entsprechend passen zum Beispiel die Inkontinenzeinlagen aus der Seni Lady Produktreihe perfekt zur weiblichen Anatomie, während Männer in der Seni Man Linie fündig werden.
Zusammenfassend führt der Vergleich von Vorlagen und Einlagen also zu diesen Ergebnissen:
- Einlagen sind oft diskreter, eignen sich jedoch vorwiegend für Personen mit leichter bis mittlerer Blasenschwäche
- Vorlagen bieten einen großflächigeren Schutz und besitzen häufig eine höhere Saugstärke, weshalb sie auch bei Fällen von Stuhlinkontinenz oder schwerer Harninkontinenz zum Einsatz kommen können
- Anatomisch designte Ein- und Vorlagen ermöglichen Männern und Frauen eine zuverlässige Inkontinenzversorgung mit maximalem Komfort
Vergleich von Inkontinenz Pants
Inkontinenzpants, Windelhosen und Windelslips sind Inkontinenzhilfsmittel, die den Unterleib rundherum umschließen, wie Unterwäsche angezogen werden und sowohl bei Stuhl- als auch bei Harninkontinenz gute Dienste leisten. Je nach Einsatzzweck müssen auch diese Inkontinenzprodukte unterschiedliche Kriterien erfüllen.
Im Alltag schätzen inkontinente Männer und Frauen diskrete Modelle, deren Passform zum eigenen Körper passt und die auch bei längeren Tragedauern nicht scheuern oder rutschen. Der Komfort wird bei solchen Hilfsmitteln mit elastischen Bündchen an Hüft- und Beinabschlüssen gewährleistet. Diese folgen flexibel der Körperform und liegen somit sicher, aber stets geschmeidig und soft auf der Haut. Aktive Personen, die sich gerne sportlich betätigen, legen zudem Wert darauf, dass ihre Höschenwindeln oder Einmalhosen atmungsaktiv sind und auch dann zuverlässig an Ort und Stelle bleiben, wenn sie sich viel bewegen. Zudem wünschen sie sich Produkte, die ihnen jede Menge Bewegungsfreiheit lassen und sie beim Sport nicht einschränken. Ein gut sitzender Einwegslip sorgt dafür, dass auch beim Toilettengang keine Komplikationen auftreten, während die Feuchtigkeit sicher eingeschlossen bleibt und die Haut trocken hält.
Pants und Windelslips können auch zur Versorgung der Inkontinenz bei Nacht genutzt werden. Dann muss das Inkontinenzmaterial jedoch ausreichend saugstark sein. Genügen tagsüber beispielsweise Pants mit mittlerer Saugstärke (z.B. 4 von 7 Tropfensymbolen), ist man auf der sicheren Seite, wenn man für die Nacht ein Produkt mit ein oder zwei Saugstufen mehr (z.B. 6 von 7 Tropfen) wählt.
Wir fassen den Vergleich zusammen:
- Pants für das alltägliche Leben müssen bequem und diskret sein
- Aktive Menschen brauchen Pants, die atmungsaktiv sind und ausreichend Bewegungsfreiheit bieten
- Für die Versorgung bei Nacht eignen sich Pants mit höherer Saugstärke
Vergleich von Windeln für Erwachsene bei Inkontinenz
Windeln für Erwachsene sind der Klassiker unter den Inkontinenzprodukten. Im Gegensatz zu Einlagen und Vorlagen umschließen Windeln den Intimbereich - genau wie Pants - komplett. Man könnte also annehmen, Pants und Windeln für Erwachsene wären ein und dasselbe. Das stimmt aber nicht ganz. Pants sind in aller Regel in sich geschlossen und werden wie eine Unterhose über den Unterleib gezogen, während Windeln seitliche Verschlüsse besitzen. Meistens sind dort Klebestreifen, etwas seltener Klettverschlüsse oder auch Druckknöpfe angebracht.
Treten Probleme mit Blase oder Darm auf, probieren viele Menschen zuerst Einlagen und Vorlagen aus. Genügt deren Schutz dann nicht mehr, werden Pants oder eben Windeln für Erwachsene zur naheliegenden Wahl. Im Vergleich zur Windelhose ist die Windel oft nochmals saugstärker und kann mehr Urin oder Stuhl auffangen. Daneben hat sie einen weiteren schwerwiegenden Vorteil: Sie bietet eine höhere Auslaufsicherheit und kann bei bettlägerigen oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen dank der Verschlüsse an den Seiten leichter gewechselt werden. Diese Verschlüsse ermöglichen es zudem, die Windel bis zu einem gewissen Grad an die Körpergröße anzupassen, sodass es etwas leichter sein kann, ein Produkt zu finden, das ideal sitzt. Während Babywindeln und Wegwerfwindeln ähnliche Verschlussmechanismen bieten, gibt es auch Ökowindeln, die auf Nachhaltigkeit setzen und gleichzeitig die gleiche Schutzleistung erbringen.
Die andere Seite der Medaille zeigt die Nachteile, die manche Männer und Frauen davon abhält, Windeln für Erwachsene zu verwenden. Verglichen mit Pants sind Windeln häufig etwas dicker und weniger diskret tragbar. Außerdem können sie sehr aktive Personen gegebenenfalls in der Bewegung stören. Dies legt sich allerdings oft, wenn man sich erst einmal an das Gefühl, eine Windel zu tragen, gewöhnt hat.
Wir halten fest:
- Windeln für Erwachsene stellen eine geeignete Lösung zur Versorgung bei Harn- und Stuhlinkontinenz dar
- Es gibt sie in enorm saugstarken Ausführungen, sie sind leicht anzulegen und zu wechseln und können über die seitlichen Verschlüsse angepasst werden
- Windeln für Erwachsene sind oft dicker als Pants und je nach Art und Modell nicht zwingend diskret tragbar
Vergleich von Inkontinenzunterlagen und -schutz
Geht es um Inkontinenzmaterial, denken viele direkt an Ein- und Vorlagen, Pants und vor allem Windeln für Erwachsene. Die Inkontinenzunterlagen werden oft vergessen, bieten in der alltäglichen Inkontinenzversorgung jedoch einen erheblichen Mehrwert. Es handelt sich dabei um Schutzunterlagen, die üblicherweise auf Betten und Polstermöbel gelegt werden und diese vor abgehendem Stuhl oder Urin schützen. Diese Unterlagen sind oft waschbar und daher wiederverwendbar, was sie zu einer umweltfreundlicheren Option macht. Sie fungieren also als zusätzlicher Schutz: Selbst wenn das tragbare Inkontinenzmaterial einmal auslaufen sollte, verhindert die Unterlage Verschmutzungen an den Möbelstücken. Eltern, die sich um bettlägerige Familienmitglieder kümmern, finden in diesen Unterlagen eine wertvolle Unterstützung. Abhängig von der Konfektionsgröße der Person und der spezifischen Situation können verschiedene Unterlagen in Betracht gezogen werden. Zudem können sie in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung zu zuzahlungspflichtigen Inkontinenzmaterialien sein.
Einmal- und Mehrwegprodukte
Inkontinenz- und Schutzunterlagen gibt es als Einweg-Produkte und in wiederverwendbarer Form. Einwegunterlagen müssen nach jeder Nutzung beziehungsweise immer dann, wenn Stuhl oder Urin auf ihnen landet, ausgetauscht werden. Wiederverwendbare Modelle können hingegen bei hohen Temperaturen gewaschen und dann erneut genutzt werden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Aus Umweltschutz-Perspektive präsentieren sich Mehrweg-Unterlagen eindeutig als bessere Option, verursachen sie doch wesentlich weniger Müll. Andererseits ist das Waschen und Trocknen mit einigem Aufwand verbunden, den sich in der ohnehin schon zeitraubenden Versorgung und Pflege inkontinenter Menschen nicht jeder zumuten möchte.
Größen und Absorptionskapazität
Genau wie Vorlagen, Windeln für Erwachsene und ähnliche tragbare Inkontinenzprodukte gibt es auch die Unterlagen in verschiedenen Größen. Die Größenauswahl bezieht sich bei ihnen allerdings nicht auf die Körpergröße und -form des Betroffenen, sondern auf die Fläche, die abgedeckt werden soll. Es existieren zum Beispiel Modelle, die ein gesamtes Einzelbett "von Kopf bis Fuß" bedecken können, aber auch kleiner geschnittene Unterlagen, die lediglich den Liegebereich unter der Hüfte des Inkontinenz-Patienten schützen. Zu beachten ist darüber hinaus, dass die Unterlagen in verschiedenen Saugstärken verfügbar sind.
Besondere Eigenschaften
Als Inkontinenzmaterial werden Bettschutzunterlagen vor allem zum Schutz der Bettwäsche bei Nacht sowie unterwegs - zum Beispiel auf Zug- und Autositzen, im Restaurant, auf dem Rollstuhlsitz oder im Flugzeug - eingesetzt. Sie sind immer dann gefragt, wenn Betroffene und pflegende Angehörige lieber auf Nummer sicher gehen wollen oder sich nicht sicher sind, ob das tragbare Inkontinenzmaterial (z.B. die Windeln für Erwachsene) ausreichend Saugkraft besitzt. Ihre Schutzfunktion können die Unterlagen durch ihren durchdachten Aufbau erfüllen. Sie setzen sich normalerweise aus einer wasserdichten Unterseite, einer weichen Oberseite aus Vlies oder einem vergleichbaren Stoff und einer "Füllung" aus saugfähigem Material, wie etwa Zellstoff, zusammen.
Übrigens: Bettschutzunterlagen sind auch dann hilfreich, wenn ein Verbandswechsel oder Wechsel der Inkontinenzprodukte an bettlägerigen Patienten vorgenommen wird. Die Unterlage wird einfach unter dem Patienten platziert und sorgt dafür, dass die Bettwäsche auch nach Ausziehen der gebrauchten und vor Anziehen der neuen Windel gut geschützt ist.
Spezialprodukte und Accessoires: Ein Vergleich
Neben den gängigen aufsaugenden Inkontinenzmaterialien gibt es einige weniger bekannte Spezialprodukte sowie nützliches Zubehör, über das alle Inkontinenz-Betroffenen Bescheid wissen sollten. So muss beispielsweise keiner aufgrund seiner Blasenschwäche auf einen Sommernachmittag im Freibad oder eine gemütliche Schwimmeinheit im Meer verzichten. Immerhin gibt es Inkontinenz-Badebekleidung. Die tragbare Lösung für inkontinente Wasserratten saugt sich nicht mit Wasser voll, nimmt Urin und Stuhl aber dennoch verlässlich auf. Für Frauen werden sowohl Badeslips als auch Badeanzüge mit integriertem Inkontinenzschutz angeboten, Männer mit Blasenschwäche können sich mit Inkontinenz-Badeshorts ins kühle Nass stürzen.
Das wohl praktischste Inkontinenz-Zubehör für unterwegs ist unangefochten ein wasserdichter Behälter, der im Optimalfall auch noch Gerüche neutralisiert. Die Produkte, die teils unter den Namen "DryBag" oder "WetBag" verkauft werden, gibt es in Form einer Tasche mit Reißverschluss oder eines fest verschließbaren Beutels. Sie fungieren als sichere Verpackung für gebrauchte Einlagen, Vorlagen, Pants und Windeln für Erwachsene und gehören zu den Produkten, die man als inkontinente Person am besten immer dabei haben sollte. Schließlich weiß man nie, wann unvorhergesehen ein Wechsel der Windel nötig sein könnte, und längst nicht überall besteht die Möglichkeit, die gebrauchten Produkte zu entsorgen. Mit einem solchen Inkontinenz-Beutel wird der Transport von genutzten Inkontinenzmaterialien zur sicheren Sache - ohne Geruchsbildung oder Auslaufen.
Tipps zur Auswahl des richtigen Inkontinenzprodukts
Noch auf der Suche nach dem persönlichen Favoriten aus der Kategorie Inkontinenzprodukte? Diese Tipps erleichtern das Finden des idealen Produkts:
Individuelle Bedürfnisse ermitteln
Vorab sollten sich Erwachsene mit Inkontinenz überlegen, welche Bedürfnisse und Vorstellungen sie von einem perfekten Inkontinenzprodukt haben. Dabei können diese Fragestellungen unterstützen:
- Liegt eine Stuhl- oder eine Harninkontinenz vor?
- Welcher Schweregrad wurde diagnostiziert?
- Wie viel und wie häufig geht ungewollt Urin oder Stuhl ab?
- Wie sieht der persönliche Lebensstil aus (z.B. viel unterwegs, sportlich aktiv oder aber bettlägerig)?
- Wie wichtig ist einem persönlich Diskretion in Bezug auf Inkontinenz-Produkte?
- Welche Art von Inkontinenzprodukt (also Vor- und Einlagen, Pants oder Windeln für Erwachsene) sagt einem spontan am besten zu?
- Gab es bereits positive oder negative Erfahrungen mit bestimmten Produkten?
Beraten lassen
Gerade Männer und Frauen, die erst kürzlich eine Blasenschwäche entwickelt haben und somit noch keine Erfahrung mit Inkontinenzmaterial haben, sollten Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Eine Beratung wird von vielen Herstellern von Inkontinenzmaterialien kostenlos angeboten und ist auch bei Carelingo möglich. Unsere geschulten Mitarbeiter unterstützen Kunden gerne bei der Kaufentscheidung, helfen bei der Ermittlung der richtigen Größe und können fundierte Empfehlungen für individuell gut geeignete Produkte aussprechen.
Testprodukte bestellen
Unabhängig von der Beratung können bei Carelingo - und bei anderen Anbietern - Proben verschiedener Inkontinenzhilfsmittel bestellt werden. Kunden bekommen dann gratis Einlagen, Vorlagen, Windelhosen oder Windeln für Erwachsene zugeschickt und können diese testen, bevor sie sie in größeren Mengen kaufen.
Mehrere Größen und Modelle ausprobieren
Da die Größen bei Hilfsmitteln verschiedener Hersteller variieren können und eine gute Passform bei Inkontinenz-Produkten von größter Bedeutung ist, empfiehlt es sich, im Zweifel mehrere Größen und Modelle zu bestellen. Dann kann man jedes Produkt in Ruhe ausprobieren, um sich letztlich für die individuell besten Lösungen zu entscheiden.
Anleitung zur Nutzung von Bewertungen und Vergleichstabellen
Wer Produkte - egal ob Windeln für Erwachsene, Klamotten, Haushaltsgeräte oder Dekoartikel - online kauft, verschafft sich vor Kaufabschluss oftmals einen Überblick über die Kundenbewertungen, die andere Käufer abgegeben haben. Diese liegen zumeist in Sternen vor, wobei fünf Sterne der bestmöglichen Bewertung entsprechen. Grundsätzlich können solche Kundenbewertungen durchaus wichtige Anhaltspunkte liefern und dazu beitragen, dass Interessenten sich ein lückenloseres Bild von den Produkten machen können.
Aber: Nicht jede Nutzerbewertung ist für bare Münze zu nehmen und nicht jede ist echt. Es gibt Verkaufsplattformen, auf denen die Veröffentlichung von gefälschten Top-Bewertungen fast schon zur Normalität geworden ist. Zudem müssen schlechte Kundenbewertungen nicht zwingend auf ein durchweg schlechtes Produkt hinweisen. Dahinter könnten auch schlicht und ergreifend Differenzen zwischen Käufer und Verkäufer oder der ungünstige Umstand, dass ein eigentlich gutes Produkt nicht zu den ganz individuellen Vorstellungen des einzelnen Käufers passt, stecken. Deshalb sind Online-Bewertungen zwar hilfreich, aber mit einer gesunden Portion Vorsicht zu genießen.
Deutlich weniger stark von persönlichen Meinungen und subjektiven Ansichten geprägt sind Test- und Vergleichstabellen, die von öffentlicher Stelle, wie etwa der Stiftung Warentest, kommen. Solche Tabellen sind meist ähnlich aufgebaut: Sie listen die Produkte und die Bewertungskriterien auf und arbeiten dann mit Punkten, Prozenten oder Sternen, die in Verbindung mit den einzelnen Kriterien an die Produkte vergeben werden. Das Siegerprodukt ist also das, welches in der Gesamtwertung über alle Kategorien hinweg am besten abschneidet.
So ist zwar ein fairer Vergleich möglich, als Leser der Tabelle muss man sich aber auch im Klaren darüber sein, dass für einen selbst womöglich nicht alle angesetzten Kriterien gleich schwer wiegen. So könnte es zum Beispiel sein, dass die Diskretion für einen Käufer, der Windeln für einen bettlägerigen, dementen Inkontinenz-Patienten sucht, überhaupt keine Rolle spielt. Für ihn entscheiden das Handling und die Saugkraft darüber, ob das Produkt infrage kommt. Es ist demnach ratsam, einen genaueren Blick auf die Vergleichsergebnisse an den Stellen, die einem als besonders wichtig erscheinen, zu werfen. Auf diese Weise findet man seinen ganz persönlichen Testsieger ist.
Krankenkassen und Inkontinenzprodukte: Unterstützung und Leistungen
Liegt eine ärztliche Diagnose einer mindestens mittelgradigen Inkontinenz vor, lassen die Kranken- beziehungsweise Pflegekassen den Patienten nicht mit diesem Problem alleine - zumindest nicht auf finanzieller Ebene. Pflegehilfsmittel, zu denen Produkte für die Inkontinenzversorgung zählen, werden in diesem Falle nämlich bezuschusst. Hierfür muss der behandelnde Arzt die benötigten Inkontinenzprodukte schriftlich verordnen beziehungsweise deren Kostenübernahme beantragen und ein Rezept ausstellen. Dieses wird der Kasse vorgelegt, die die Übernahme der Kosten für die verordneten Pflegehilfsmittel dann nur noch bestätigen muss.
Aber Achtung: Die Kasse bezahlt nicht jedes denkbare Inkontinenzmaterial. Sie hat Verträge mit Versorgern und führt eine Art Hilfsmittelkatalog, der aufzeigt, welche Produkte für Erwachsene mit Blasenschwäche oder Stuhlinkontinenz sie bezuschusst. Entscheidet man sich für ein abweichendes, teureres Produkt, sollte man die Preise gegenrechnen, denn die Differenz zwischen dem von der Kasse akzeptierten und dem selbst gewählten Produkt muss man selbst bezahlen.
Welche Materialien und Bezugsquellen anerkannt sind, sollten Betroffene vorab mit ihrer Kasse klären. In diesem Zuge bietet es sich an, sich direkt über Beratungsangebote der Kasse zu informieren. Manche Kassen ermöglichen Inkontinenz-Patienten die Teilnahme an informierenden Seminaren zur Inkontinenzversorgung oder unterstützen pflegende Angehörige mit praxisnahen Workshops.
Übrigens: Generell bezahlen die Krankenkassen die gängigen Arten von Inkontinenzprodukten (z.B. Windeln für Erwachsene oder Bettschutzeinlagen), sofern ein ärztliches Rezept vorliegt und die Produkte über einen Vertragspartner bezogen werden. Das Rezept muss dafür aber vollständig sein und mitunter Angaben zur Hilfsmittelart und der benötigten Stückzahl beinhalten.
Ressourcen und weitere Hilfsmittel
Wer sich weiterführend über Inkontinenzartikel informieren, subjektive Nutzerbewertungen einsehen oder objektive Vergleiche studieren möchte, hat online die Möglichkeit dazu. Sinnvoll strukturierte und vertrauenswürdige vergleichende Tests sind zum Beispiel bei der Stiftung Warentest zu finden. Reviews und Rezensionen von Nutzern findet man hingegen direkt auf den Seiten der Hilfsmittelanbieter oder auf separaten Vergleichs- und Bewertungsportalen.
Ist man sich auch nach ausführlicher Lektüre von Nutzerbewertungen und Vergleichen unsicher, für welche Inkontinenzmaterialien man sich entscheiden soll, stellt die bereits angesprochene kostenlose Beratung bei einem Inkontinenzhilfsmittelanbieter eine attraktive Option dar. Alternativ kann es nicht schaden, sich in Foren und auf Plattformen zum Thema Inkontinenz und Blasenschwäche umzuhören. Dort hat man außerdem die Gelegenheit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, Erfahrungswerte direkt miteinander zu teilen und Tipps und Tricks rund um das Leben mit schwacher Blase zu erhalten.
Fazit
Von Einlagen und Vorlagen über Pants und Windeln für Erwachsene bis hin zu Bettschutzunterlagen ist die Auswahl an Inkontinenzhilfsmitteln für Männer und Frauen riesig. Es ist folglich überaus sinnvoll, sich vor dem Kauf mit Bewertungen und Vergleichen verschiedener Produkte auseinanderzusetzen. Diese können einem wichtige Hinweise zur Qualität der Produkte liefern und einen im Fall der Fälle auch vor unnötigen Fehlkäufen bewahren. Aber: Letztendlich muss ein Inkontinenzprodukt immer zum individuellen Betroffenen passen, weshalb Nutzerbewertungen und objektive Vergleiche nicht zwingend zu einem Ergebnis kommen, das der Leser persönlich genau so unterschreiben würde.
FAQs
Welches ist das beste Inkontinenzprodukt?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, denn sie hängt von mehreren Faktoren ab:
- Schweregrad der Inkontinenz
- Form der Inkontinenz
- Lebensstil und Aktivitätsniveau
- Persönliche Präferenzen des Betroffenen
Was ist der Unterschied zwischen Einlagen und Vorlagen?
Einlagen sind kleiner als Vorlagen. Sie ähneln "normalen" Damenbinden und haben auf der Unterseite Klebeflächen, mit denen sie in die Unterwäsche geklebt werden können. Vorlagen decken den gesamten Intimbereich ab und sind mittels einer Netzhose am Körper zu fixieren.
Worin unterscheiden sich Windeln von Windelhosen und Inkontinenzpants?
Inkontinenzpants sind geschlossene aufsaugende Materialien, die wie herkömmliche Unterwäsche angezogen werden können. Sprich: Man steigt einfach mit den Füßen in die Beinausschnitte und zieht die Windelhose über den Unterleib, wo sie sich dank flexiblen Bündchen dem Körper anpasst und bei korrekt gewählter Größe sicher sitzt. Windeln werden im Gegensatz dazu bekanntermaßen über Klett- oder Klebestreifen an den Seiten verschlossen. Anders als Pants sind sie also offen und werden erst dann, wenn sie um den Unterleib gelegt wurden, mit den Streifen verschlossen.
Welche Marken stellen Produkte für Menschen mit Blasenschwäche her?
Windeln, Einlagen, Vorlagen und ähnliche Produkte gehören zum Sortiment vieler verschiedener Marken. Eine große Bekanntheit genießen in Deutschland zum Beispiel TENA, Seni, Suprima, Abena und MoliCare.