Inkontinenz Gewichtsmanagement

René Pläster René Pläster
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Inkontinenz Gewichtsmanagement

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In der Behandlung von Inkontinenz kann das Gewichtsmanagement eine zentrale Rolle spielen. Schließlich ist Übergewicht einer der schwerwiegendsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Blasenschwäche. In diesem Artikel beleuchten wir den Zusammenhang zwischen Körpergewicht und verschiedenen Formen der Inkontinenz und geben betroffenen Inkontinenz-Patienten einen umfassenden Leitfaden mit Tipps und Tricks zum Erreichen und Halten eines gesunden Normalgewichts an die Hand.

Grundlagen Inkontinenz und Gewichtsmanagement

Die Inkontinenz ist per Definition von einem unfreiwilligen Verlust von Urin oder Stuhl gekennzeichnet. Im Mittelpunkt der Erkrankung steht also der Kontrollverlust über Blase oder Darm. Übergewicht ist natürlich nur einer von sehr vielen Risikofaktoren und möglichen Ursachen einer Stuhl- oder Harninkontinenz. Es handelt sich - im Gegensatz zu genetischen Veranlagungen oder unfallbedingten Schließmuskelverletzungen - jedoch um einen Faktor, der in aller Regel stark von jedem selbst beeinflusst werden kann. Aus diesem Grund lohnt es sich für Frauen und Männer, die einer Blasenschwäche vorbeugen oder die Symptome einer bestehenden Inkontinenz mildern möchten, sich genauer mit ihrem Gewicht und dessen Auswirkungen auf Beckenboden und Blasenmuskulatur auseinanderzusetzen. Hier können gezielte Maßnahmen wie Blasentraining und der Einsatz von Hilfsmitteln helfen. Eine regelmäßige Untersuchung beim Arzt kann ebenfalls sinnvoll sein, um die Kontinenz zu fördern und den individuellen Gesundheitszustand zu überwachen.

Kurz & Knapp: Übersicht zum Thema

Nachfolgend sprechen wir ausführlich über diese Kernaspekte rund um Übergewicht und Inkontinenz:

  • Inkontinenz-Formen und Ursachen: Die gängigsten Formen der Inkontinenz sind die Belastungsinkontinenz, die Dranginkontinenz und die Mischinkontinenz. Dranginkontinenzen treten vor allem bei Männern auf und werden unter anderem von Prostatavergrößerungen und neurologischen Erkrankungen verursacht, während hinter der Belastungsinkontinenz zumeist eine Beckenbodenschwäche steckt.
  • Übergewicht bei Misch- und Belastungsinkontinenz: Übergewicht erhöht den Druck auf Blase und Beckenboden und kann somit die Symptomatik der Inkontinenz verstärken. Bei leichten Belastungsinkontinenzen kann die Kombination aus Gewichtsreduktion und Beckenbodentraining dazu führen, dass der Betroffene die Kontrolle über seine Blase vollständig zurückgewinnt.
  • Strategien zur Gewichtsreduktion: Als Teil der Behandlung von Inkontinenz sollte die Gewichtsabnahme unbedingt so vonstattengehen, dass das gewünschte Normalgewicht nachhaltig gehalten werden kann. Im Wesentlichen führen mehr Bewegung und eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten zum Erfolg.

Beeinträchtigung der Blasenfunktion durch Übergewicht

Der Zusammenhang zwischen Inkontinenz und Übergewicht lässt sich leicht erklären: Je höher das Gewicht, desto höher der Druck, der kontinuierlich auf den Bauchraum wirkt. Damit geht nicht nur ein erhöhter Druck auf die Blase, sondern auch eine gesteigerte Belastung der Beckenbodenmuskulatur einher. Im Zusammenspiel kann sich daraus die folgende Situation ergeben: Eine ohnehin schon empfindliche Harnblase reagiert mit ständigem Harndrang auf den hohen Druck, während die geschwächte Beckenbodenmuskulatur den Schließmechanismus der Blase nicht mehr optimal unterstützen kann. Im Resultat kommt es zum Urinverlust.

Übrigens: Sowohl die Symptome der Reizblase als auch die der Harn- und Stuhlinkontinenz reduzieren sich in vielen Fällen drastisch, wenn eine Gewichtsreduktion erfolgt.

Blaseninkontinenz: Typen und Behandlungsstrategien

Wir unterscheiden diese gängigen Formen der Harninkontinenz:

  • Belastungsinkontinenz: Diese Form ist auch unter dem Begriff Stressinkontinenz bekannt und betrifft besonders häufig Frauen nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Kennzeichnend ist der Urinabgang in Momenten, in denen bestimmte Umstände zu einer Druckerhöhung auf die Blase führen. Das passiert zum Beispiel beim Husten, Niesen, Lachen, Treppensteigen und Hüpfen.
  • Dranginkontinenz: Betroffene einer Dranginkontinenz (Urge Inkontinenz) erleben spontan auftretenden, extrem starken Harndrang, der im Urinverlust endet, bevor sie eine Toilette erreichen können.
  • Mischinkontinenz: Bei der Mischinkontinenz kommen Symptome von Drang- und Belastungsinkontinenz zusammen.
  • Überlaufinkontinenz: Typisch für die Überlaufinkontinenz ist der fortwährende tröpfchenweise Harnabgang, zu dem es kommt, weil die Blasenentleerung aufgrund von Hindernissen (z.B. Tumore und Blasensteine) an Blase und Harnwegen nur noch eingeschränkt funktioniert.

Wie groß die Rolle des Gewichts im Hinblick auf die Inkontinenzsymptomatik ist, hängt auch von der jeweiligen Form ab. Im Falle einer Überlaufinkontinenz gehört eine Gewichtsabnahme zum Beispiel nicht unbedingt zu den sinnvollen Behandlungsmöglichkeiten. Damit die Blase wieder normal entleert werden kann, muss letztendlich das für die Inkontinenz verantwortliche Hindernis beseitigt werden. Im starken Kontrast dazu wirkt sich die Gewichtsreduktion bei einer Belastungs- oder Mischinkontinenz nahezu immer positiv auf das Beschwerdebild aus.

Stressinkontinenz: Einfluss von Übergewicht und Lösungsansätze

Ein guter Grund, genau unter die Lupe zu nehmen, welche Verbindung zwischen Übergewicht und den verschiedenen Inkontinenzformen, wie zum Beispiel der Stressinkontinenz, besteht. Die Belastungsinkontinenz ist mehrheitlich auf eine Schwäche des Beckenbodens zurückzuführen. Da dieser allem voran von Schwangerschaften und Geburten in Mitleidenschaft gezogen wird, ist die typische Belastungsinkontinenz-Patientin eine Frau im mittleren Alter. Daneben kann die Beckenbodenschwäche aber auch auf die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren, auf eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche oder auf langjährigen chronischen Husten zurückzuführen sein. Hilfsmittel und gezielte Maßnahmen zur Stärkung des Beckenbodens können helfen, den Harnverlust zu reduzieren. Letztlich kann die Stressinkontinenz also Frauen und Männer jeden Alters treffen, weshalb ein gesunder Lebensstil präventiv wirken kann.

Die große Bedeutung des Beckenbodens bei der Entstehung der Belastungsinkontinenz erklärt, warum Übergewicht die Symptome deutlich verstärken kann. Wir erinnern uns: Bei der Belastungsinkontinenz ist der Urinverlust an erhöhten Druck auf den Bauchraum gebunden. Wirkt hier bedingt durch das Übergewicht ohnehin andauernd reichlich Druck, reichen gegebenenfalls kleinste weitere Erhöhungen, wie etwa das bloße Aufstehen oder Hinsetzen, aus, um Harnblase und Beckenboden an ihre Grenzen zu bringen - in der Folge geht unkontrolliert Harn ab. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine Gewichtsabnahme mit einer Druckabnahme einhergeht, was ein wichtiger Schritt in Richtung einer Besserung der Harninkontinenz-Symptomatik ist.

Mischinkontinenz: Herausforderungen und Gewichtseinflüsse

Personen mit Mischharninkontinenz erleben sowohl den Harnabgang in Verbindung mit Druck auf den Bauchraum als auch den für die Dranginkontinenz typischen imperativen Harndrang. Hier gilt es, die Symptomatik genau zu analysieren, um in Absprache mit dem behandelnden Arzt die optimale Kombination von Behandlungen, die beide Komponenten des Beschwerdebildes berücksichtigen, beginnen zu können. Ein Teil der Therapie kann auch hier die Verhaltensänderung und Gewichtsreduktion sein, insbesondere bei Patienten, die deutliches Übergewicht mitbringen. Je grösser das Abnehmen sein sollte, desto sinnvoller ist es, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Diese klärt über die Grundpfeiler einer erfolgreichen langfristigen Gewichtsreduktion auf und unterstützt bei der Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Zusätzlich empfiehlt sich sowohl bei der Misch- als auch bei der reinen Belastungsinkontinenz ein Training für den Beckenboden, das darauf abzielt, die dortigen Muskeln zu stärken und somit die Blasenkontrolle zu verbessern.

Blase und Blasenschwäche: Verstehen und Managen

Um noch besser zu verstehen, wie eine Blasenschwäche entsteht, ist es nützlich, sich einmal im Detail mit der Blasenfunktion zu befassen. Der Urin gelangt ausgehend von den Nieren über die schlauchartigen Harnleiter in die Blase. Diese besitzt einen geschickten, von Muskeln betriebenen Verschlussmechanismus, der dafür sorgt, dass der Urin nicht ungebremst weiter in die Harnröhre und aus dem Körper hinaus fließt. Die Blase sammelt den Harn, bis ein bestimmtes Volumen erreicht ist. Dann übermitteln Nerven in der Blasenwand dem Gehirn die Information, dass die Blase gefüllt ist, woraufhin wir Harndrang verspüren und dadurch wissen, dass wir zeitnah zur Toilette gehen sollten.

Dieses komplexe System kann durch verschiedene Umstände beeinträchtigt und in seiner Funktion gestört werden. Dann reagieren zum Beispiel die Nerven in der Blase überempfindlich und signalisieren auch dann einen hohen Füllstand, wenn die Harnblase eigentlich noch fast leer ist. Oder aber der Beckenboden, ohne den der Verschlussmechanismus der Harnblase nicht funktioniert, ist zu schwach, um den Urin einzuhalten. Gerade letztgenannte Ursache der Inkontinenz kann massiv durch Übergewicht verstärkt werden. Alles in allem sind diese Ursachen der Harninkontinenz gängig:

  • Beckenbodenschwäche
  • Neurologische Erkrankungen
  • Verletzungen an Wirbelsäule oder Harntrakt
  • Angeborene Bindegewebsschwäche
  • Gebärmutter-, Blasen- oder Harnröhrensenkungen
  • Prostatavergrößerung
  • Prostatektomie
  • Östrogenmangel
  • Tumore
  • Blasensteine
  • Blasenentzündungen
  • Psychischer Stress

Um die Blasengesundheit effektiv stärken zu können, müssen Betroffene wissen, welche Ursachen hinter ihrer Inkontinenz stecken. Sie brauchen also eine konkrete ärztliche Diagnose, um erfolgversprechende Therapien auswählen zu können. Zum Management der Blasenschwäche können dann bei Bedarf eine Verhaltenstherapie, Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens, das Verfolgen einer gesunden Diät und die Gewichtsreduktion in Betracht gezogen werden.

Gewichtsverluststrategien zur Verbesserung der Inkontinenz

Es ist allgemein bekannt, dass ein erfolgreicher, langfristiger Gewichtsverlust auf zwei Säulen steht: Ernährung und Bewegung. In puncto Ernährung geht es hauptsächlich darum, den Körper mit allen benötigten Nährstoffen zu versorgen und dabei zeitgleich ein Kaloriendefizit zu erreichen. Sprich: Man sollte weniger Kalorien essen als der Körper verbraucht. Das gelingt leichter, wenn man zu Lebensmitteln greift, die lange satt machen. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und eiweißreiche Speisen lassen beispielsweise stundenlang keinen erneuten Hunger aufkommen, während man sich nach dem Genuss von Fast Food schon nach kürzester Zeit nach "Mehr" sehnt.

Im Hinblick auf die Bewegung können Inkontinenz-Patienten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Indem sie sich für Sportarten entscheiden, die den Beckenboden kräftigen, unterstützen sie aktiv ihre Blase und verbrennen zeitgleich Kalorien. Geeignete Sportarten sind unter vielem anderem Pilates, Yoga, Nordic Walking, Aerobic, Radfahren und Schwimmen.

Übrigens: Damit das Beckenbodentraining einen spürbaren Effekt haben kann, muss es kontinuierlich und zwingend mehrmals wöchentlich ausgeführt werden. Erste positive Entwicklungen bezüglich der Inkontinenz-Symptomatik lassen sich zumeist nach etwa zwei bis drei Monaten feststellen.

Diätetische Überlegungen für Menschen mit Inkontinenz

Bei der Auswahl der richtigen Lebensmittel und Getränke sollten Menschen mit Inkontinenz nicht "nur" kalorienarme und nährstoffreiche Produkte bevorzugen, sondern auch beachten, dass manche Nahrungsmittel die Blase reizen und die Inkontinenzbeschwerden dadurch verschlimmern können. Diese Lebensmittel sollten nur in Maßen konsumiert oder im Idealfall gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden:

  • Säurehaltige Obstsorten und deren Säfte, beispielsweise Limette und Grapefruit
  • Scharfe Gewürze, wie Pfeffer, Ingwer und Chili
  • Harntreibende Lebensmittel, zum Beispiel Spargel, Rotkohl und Wirsing
  • ADH-Hemmer, vor allem Alkohol
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Koffeinhaltige Getränke, beispielsweise schwarzer Tee, Energydrinks und Kaffee

Zudem ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Viele Inkontinenz-Betroffene tendieren dazu, sehr wenig zu trinken, weil sie hoffen, die Kontrolle über ihre Blase dadurch verbessern und den Harndrang reduzieren zu können. Das ist jedoch kontraproduktiv, denn auf diese Weise sammelt sich hochkonzentrierter Urin in der Blase und wirkt dort reizend. Außerdem besteht natürlich die Gefahr einer Dehydration. Deshalb gilt: Unbedingt genug trinken und die Flüssigkeitsaufnahme am besten gleichmäßig über den Tag verteilen. Besteht ein Problem mit nächtlichem Harndrang, der die Schlafqualität stört, kann das Trinken gegen Abend gegebenenfalls reduziert werden. Dann ist es allerdings umso wichtiger, dem Körper am Vor- und Nachmittag genug Flüssigkeit zuzuführen.

Unterschiede bei Frauen und Männern in Inkontinenz und Gewichtsmanagement

Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten und der Unterschiede im Hormonhaushalt leiden Männer häufiger als Frauen an einer Dranginkontinenz, während die Frau eher eine Belastungsinkontinenz entwickelt. Trotzdem kann prinzipiell jede Form von Inkontinenz bei Angehörigen beider Geschlechter vorkommen.

Da sie öfter von der Belastungsinkontinenz, die wie bereits geschildert eng mit dem vorherrschenden Druck auf Blase und Beckenboden verknüpft ist, betroffen sind, ist die Gewichtsreduktion zur Linderung der Inkontinenz-Symptome gerade für Frauen ein bedeutungsvolles Thema. Dasselbe gilt selbstverständlich für das Beckenbodentraining, das insbesondere Frauen während der Schwangerschaft und nach der Geburt empfohlen wird. Dennoch: Auch Männer können unter einer Beckenbodenschwäche leiden. Diese kann genetisch bedingt sein, aber auch von schweren körperlichen Arbeiten, die die Beckenbodenmuskulatur belasten, oder von chronischem Husten herrühren. Deshalb gehören Gewichtsreduktion und Beckenbodentraining zu den Behandlungsmöglichkeiten, die sowohl für Frauen als auch für Männer infrage kommen können.

Übrigens: Die Reduktion von Übergewicht kann erwiesenermaßen eine ganze Reihe von positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebensqualität haben und ist somit längst nicht nur bezüglich der Inkontinenz eine gute Idee.

Übungen zur Unterstützung des Beckenbodens

Vom Training des Beckenbodens profitieren Männer und Frauen aller Altersgruppen und unabhängig davon, ob sie die Symptome ihrer Inkontinenz lindern oder der Entstehung einer Blasenschwäche vorbeugen möchten. Diese drei einfachen Übungen eignen sich hervorragend für den Einstieg:

Die Brücke

  1. Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Füße in den Knien angewinkelt etwa hüftbreit auf.
  2. Legen Sie die Arme mit den Handflächen nach unten parallel zum Körper ab.
  3. Heben Sie das Gesäß und lösen Sie den unteren und oberen Rücken Wirbel für Wirbel vom Boden, bis nur noch Ihre Arme, Schultern und Füße Bodenkontakt haben.
  4. Halten Sie die Position einige Atemzüge lang und lassen Sie Ihren Körper dann langsam und kontrolliert zurück zum Boden gleiten.

Der Stuhl

  1. Nehmen Sie mit geradem Rücken auf einem Stuhl platz.
  2. Stellen Sie die Füße ungefähr hüftbreit ab und stützen Sie sich mit den Händen an der Stuhlkante ab.
  3. Heben Sie nun die Füße vom Boden und führen Sie Ihre Beine mit angewinkelten Knien so weit wie möglich nach oben.
  4. Halten Sie die Spannung kurz, setzen Sie die Füße wieder ab und wiederholen Sie die Übung.

Das Brett

  1. Begeben Sie sich in Bauchlage, strecken Sie die Beine lange nach hinten aus und legen Sie die Hände neben Ihren Ohren ab.
  2. Heben Sie mit dem Einatmen Hände und Arme, den Brustkorb, die Füße und die Unterschenkel vom Boden ab. Bleiben Sie dabei lang und gerade im Rücken und halten Sie die Spannung einige Sekunden.
  3. Lassen Sie Ihren Körper zurück zum Boden sinken und spüren Sie kurz nach, bevor Sie die Übung nochmal machen.

Übrigens: Am besten machen Sie das Training für den Beckenboden zu einer Routine, der Sie täglich zur selben Zeit, beispielsweise nach dem Aufstehen oder vor dem Zubettgehen, nachgehen. So stellen Sie sicher, dass Sie die Übungen im Alltag nicht vergessen.

Medizinische Behandlungsoptionen

Die Behandlung von Inkontinenz geht oft weit über das Gewichtsmanagement und das Kräftigen der Beckenbodenmuskulatur hinaus. Je nach Form, Symptomen und Ursachen bieten sich verschiedene medizinische Behandlungsmethoden an. Eine Behandlung kann so zum Beispiel mit Medikamenten zur Verbesserung der Kontrolle über die Blase erfolgen, Verhaltens- und Toilettentraining beinhalten oder gar operative Therapien vorsehen. Operative Behandlungen können mitunter dann in Betracht gezogen werden, wenn die Harninkontinenz von einer Gebärmuttersenkung, einer Prostatavergrößerung oder einem Tumor an den Harnwegen verursacht wird.

Übrigens: Zu den Medikamenten, die zur Behandlung einer Inkontinenz eingesetzt werden, gehören unter anderem Alpha-Blocker.

Langfristige Strategien für das Gewichtsmanagement bei Inkontinenz

Der erfolgreiche Gewichtsverlust ist nicht der, der besonders schnell vonstattengeht, sondern der, der nachhaltig zu einem gesunden Normalgewicht führt. Deshalb sollte von Crash-Diäten, die zügige Abnahmen versprechen, abgesehen werden, denn hier ist der allseits bekannte Jojo-Effekt vorprogrammiert. Wer seine Lebensqualität auf lange Sicht durch eine Reduktion des Körpergewichts verbessern möchte, sollte sich also damit anfreunden, dass eine gesunde Gewichtsabnahme ein Marathon ist - kein Sprint! Es gilt, neue, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu etablieren, Sportarten zu finden, die einem persönlich Spaß machen, und zu lernen, wie man mehr Bewegung ins alltägliche Leben integriert.

Darüber hinaus ist es unerlässlich, regelmäßig innezuhalten und Bilanz zu ziehen, um die bislang genutzten Strategien gegebenenfalls an sich verändernde Umstände anpassen zu können. Wenn sich die Symptome der Inkontinenz, der anderweitige körperliche Gesundheitszustand, die eingenommenen Medikamente oder die Reaktion des Körpers auf aktuelle Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten ändern, müssen auch in den bisher erfolgreichen Strategien Änderungen vorgenommen werden. Insbesondere Menschen in fortgeschrittenem Alters sowie Vorerkrankte und Personen, die starke Medikamente einnehmen, sollten sich hierbei von professionellen Ernährungsberatern und Ärzten unterstützen lassen.

Fazit

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die einen Einfluss auf die Beschwerden von Inkontinenz-Betroffenen haben können. Übergewicht ist einer davon, weshalb eine Gewichtsreduktion die Symptomatik abschwächen und die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich verbessern kann. Das gilt vor allem dann, wenn der Urinverlust mit einer Beckenbodenschwäche zusammenhängt und auftritt, wenn sich der Druck auf die Blase erhöht. Die Gewichtsabnahme kann ergänzend zu anderen Behandlungen, wie etwa Beckenbodentraining oder medikamentöse Therapien, erfolgen und deren Erfolg unterstützen. 

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