Harnwegsinfekt

René Pläster René Pläster
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Harnwegsinfekt

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Wenn Schmerzen das Wasserlassen erschweren und sich die Blase gefühlt im Minutentakt mit Harndrang meldet, kann ein Harnwegsinfekt (HWI) dafür verantwortlich sein. Eine solche Entzündung trifft Menschen mit Inkontinenz besonders häufig und ist in aller Regel zwingend behandlungsbedürftig. Dieser Artikel informiert über die Faktoren, die das Auftreten von Entzündungen der Harnwege bei inkontinenten Personen begünstigen, kommt auf die Symptome und Arten von Harnwegsinfekten zu sprechen und vermittelt wichtiges Wissen zu Diagnostik, Behandlung und Prävention.

Was sind Harnwegsinfektionen (HWI)?

Von einer Harnwegsinfektion wird immer dann gesprochen, wenn eine Entzündung im Bereich der Harnwege vorliegt. Zu den Harnwegen gehören Blase, Harnröhre, Harnleiter und die Nieren mit den Nierenbecken.

Kurz & Knapp: Übersicht zum Thema

Dieser Beitrag beinhaltet Informationen zu den folgenden Aspekten rund um Harnwegsinfekte:

  • Auslöser und Risikogruppen: Eine Harnwegsinfektion wird in vielen Fällen von Bakterien aus dem Darm, allem voran von E. coli Bakterien, verursacht. Die Entzündung von Harnblase und Harnwegen betrifft besonders häufig Frauen, Personen mit Inkontinenz, Schwangere, Patienten mit Diabetes mellitus und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
  • Arten und Beschwerden: Harnwegsinfektionen lassen sich nach dem Bereich, den sie betreffen, unterscheiden. Ist die Harnröhre oder Harnblase entzündet, spricht man von einer unkomplizierten Infektion der unteren Harnwege, die sich zumeist in Brennen beim Wasserlassen, gesteigertem Harndrang und Schmerzen im Unterleib äußert. Infekte an Harnleiter oder Nierenbecken werden hingegen als komplizierte Infektionen der oberen Harnwege bezeichnet. Zu den typischen Beschwerden zählen hier Fieber, Schüttelfrost, Flankenschmerzen, Übelkeit und Erschöpfung.
  • Harnwegsinfektion und Inkontinenz: Inkontinente Frauen und Männer besitzen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Harnwegsinfektionen. Der Grund hierfür kann eine mangelnde Hygiene bei der Katheterisierung oder sich stauende Feuchtigkeit in Inkontinenzprodukten sein. Inkontinenzpatienten sollten daher besonders wachsam sein und Beschwerden, die eventuell auf einen Harnwegsinfekt hindeuten könnten, frühzeitig abklären lassen.

Ursachen und Risikofaktoren

Der Auslöser einer Harnwegsinfektion sind Bakterien, die ihren Weg über die Harnröhre in den Körper finden. Zumeist handelt es sich um Bakterien, die aus dem eigenen Körper - genauer gesagt aus dem Darm - stammen, wobei in auffallend vielen Fällen Escherichia coli (E. coli) Keime der Übeltäter sind. Wandern die Bakterien von der Harnröhre in die Blase, können sie auch dort Entzündungen verursachen, die sich bis ins Nierenbecken ausbreiten können.

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko dafür, an Harnwegsinfekten zu erkranken. So sind zum Beispiel Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer, was an der geringeren Länge der Harnröhre und ihrer größeren Nähe zum After liegt. Zudem zählt die Hormonumstellung in Schwangerschaft und Wechseljahren zu den Risikofaktoren der Harnwegsinfektion. Bei Männern steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich eine entzündliche Erkrankung der Harnwege bildet, wenn die Prostata vergrößert ist oder Veränderungen der Vorhaut bestehen.

Einer der wohl bedeutendsten Harnwegsinfekt-Risikofaktoren ist die Inkontinenz. Wird Inkontinenzmaterial bei stuhl- oder harninkontinenten Personen nicht zeitnah gewechselt, steigt die Gefahr dafür, dass Bakterien ihren Weg in die Harnröhre finden, die dort eigentlich nicht hingehören. Nochmals höher fällt das Risiko bei Personen aus, die einen Blasenkatheter tragen. Dieser wird schließlich über die Harnröhre eingeführt und öffnet Bakterien bei mangelnder Hygiene Tür und Tor.

Übrigens: Weitere Risikofaktoren für Nierenbeckenentzündung, Blasenentzündung und Co. sind Behandlungen mit Antibiotika, eine bestehende Diabetes mellitus Erkrankung und eine überzogene Intimhygiene mit Produkten, die das natürliche Schutzmilieu der Scheidenschleimhäute stören.

Harnleiter und ihre Rolle bei Harnwegsinfekten

Die Harnleiter sind Hohlorgane, die für den Transport des Urins von den Nierenbecken in die Harnblase verantwortlich sind. Im menschlichen Körper befinden sich zwei solche Harnleiter, die identisch verlaufen und in jeweils einer Niere münden. Dieser anatomische Hintergrund verdeutlicht die Bedeutung der Harnleiter in Bezug auf Harnwegsinfektionen, verbinden die Harnleiter doch den unteren Harnwegsbereich (Harnröhre und Blase) mit den oberen Harnwegen (Nieren und Nierenbecken), wobei sie selbst dem oberen Teil des Harntrakts zugeordnet werden. Entsprechend der Struktur und Lage des Harnleiters ist er die "Schnellstraße", über die die Bakterien aus Harnröhre und Blase hinauf zur Niere gelangen können.

Symptome eines Harnwegsinfekts

Eine Harnwegsentzündung im Bereich der unteren Harnwege äußert sich in diesen Symptomen:

  • Häufiger auftretender, stärker ausfallender Harndrang
  • Urinverlust in Tröpfchen
  • Häufiges Absetzen kleiner Mengen Urin (Pollakisurie)
  • Brennende oder stechende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen im Unterbauch
  • Blut im Urin
  • Unangenehmer Geruch und trübe Optik des Urins

Sind die oberen Harnwege von einer Infektion betroffen, leiden Patienten in den meisten Fällen unter den folgenden Beschwerden:

  • Schmerzen im Bereich der Flanken und Nieren
  • Blut im Urin
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Abgeschlagenheit und allgemeines Krankheitsgefühl

Während kontinente Menschen in aller Regel schnell bemerken, wenn sie häufiger Harndrang verspüren, kann diese Wahrnehmung bei katheterisierten Inkontinenz-Patienten und Personen mit mentalen Beeinträchtigungen fehlen. Parallel dazu fällt bei ihnen oft vergleichsweise spät auf, wenn sich der Geruch des Urins verändert. Entsprechend ist es gerade bei Zugehörigen dieser Personengruppen besonders wichtig, genau hinzuschauen und eine gewisse Sensibilität für Anzeichen, die auf einen Harnwegsinfekt hindeuten können, zu entwickeln.

Brennen beim Wasserlassen: Ein Warnsignal

Ein unangenehmes brennendes Gefühl beim Wasserlassen ist eines der absolut typischen Symptome einer Blaseninfektion und deutet vor allem auf Entzündungen der unteren Harnwege hin. Allerdings sind solche Infektionen nicht die einzige mögliche Ursache des Brennens, denn auch Blasensteine, eine gestörte Scheidenflora oder kleine Verletzungen an den vaginalen Schleimhäuten, zum Beispiel durch Geschlechtsverkehr, können ähnliche Empfindungen auslösen. Ungeachtet der Ursache gilt immer: Ein anhaltendes Brennen beim Absetzen von Urin ist als Warnzeichen zu werten und bedarf der Abklärung durch einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin. Zudem sollte die Trinkmenge ausreichend sein, um die Harnwege gut zu spülen und mögliche Entzündungen zu vermeiden. Ein Urintest kann zudem Hinweise auf erhöhte Blutkörperchen geben, die auf eine Infektion hindeuten könnten.

Arten von Harnwegsinfektionen

Wie bereits erklärt, werden Harnwegsinfektionen danach unterschieden, ob sie sich auf die oberen (Harnleiterentzündung, Nierenbeckenentzündung) oder unteren Harnwege (Harnröhrenentzündung, Blasenentzündung) beziehen. Gleichsam erfolgt eine Unterteilung in die Kategorien “komplizierte HWI” und “unkomplizierte HWI”, wobei immer dann von einer komplizierten Harnwegsinfektion gesprochen wird, wenn sich die Entzündung aufsteigend ausbreitet, also bereits Harnleiter oder Nierenbecken betrifft. Eine Urinkultur kann helfen, den Erreger genau zu bestimmen und die Behandlung gezielt einzuleiten. Eine geschwächte Darmflora kann ebenfalls das Risiko für Blaseninfekten erhöhen, ebenso wie Unterkühlung, die die Abwehrkräfte des Körpers schwächt und Infektionen begünstigen kann.

Übrigens: Inkontinenz-Patienten weisen ein erhöhtes Risiko für unkomplizierte und komplizierte Harnwegsinfektionen auf. Immerhin kann sich eine unkomplizierte Entzündung der unteren Harnwege bei fehlender Behandlung zu einer komplizierten Nierenbeckenentzündung entwickeln.

Blasenentzündung: Eine häufige Form der Harnwegsinfektion

Die häufigste Form der Harnwegsinfekte bei Personen mit Inkontinenz ist die klassische Blasenentzündung, die fachsprachlich Zystitis genannt wird. Ihre Entstehung wird bei inkontinenten Menschen durch Dauerkatheterisierungen, unsauberes Vorgehen beim Katheterwechsel und die Stauung von Feuchtigkeit in zu selten gewechseltem Inkontinenzmaterial begünstigt.

Typischerweise zeichnet sich die Zystitis symptomatisch allem voran durch Schmerzen und Probleme bei der Blasenentleerung aus. Begleitend können stechende oder drückende Schmerzen im Unterleib, Spuren von Blut im Urin sowie für grippale Infekte typische Symptome, wie etwa erhöhte Temperatur und Müdigkeit, auftreten.

Asymptomatische Bakteriurie: Keine Symptome, trotzdem Bakterien

Eine Sonderstellung unter den Formen der Harnwegsinfektionen nimmt die asymptomatische Bakteriurie ein. Betroffene verspüren keinerlei Symptome, die den Verdacht auf eine Harnwegsinfektion wecken würden. Dennoch sind die Harnwege und hier zumeist Harnröhre und Blase von Bakterien besiedelt, die mit einem Harnwegsinfekt in Zusammenhang stehen. Da betroffene Frauen und Männer keine Beschwerden haben, wird eine solche Infektion der Harnwege in aller Regel zufällig im Zuge von Routineuntersuchungen festgestellt. Den Patienten wird meist von einer sofortigen Behandlung abgeraten, denn es genügt in vielen Fällen, die Angelegenheit zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, wenn sich eines Tages doch Symptome zeigen.

Mögliche Komplikationen bei Harnwegsinfektionen

Akut sind Harnwegsinfekte vor allem eines: unangenehm. Erfolgt jedoch keine angemessene Behandlung, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Komplikationen auftreten, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. So kann selbst eine an und für sich harmlose unkomplizierte Blasenentzündung zu diesen Komplikationen führen:

  • Schädigung der Nieren durch hartnäckige Entzündung des Nierenbeckens
  • Lebensbedrohliche Sepsis, hervorgerufen von Bakterien, die aus den Nierenbecken in die Blutbahn gelangen
  • Chronifizierung der Harnwegsinfektion, ggf. gefolgt von Gewebeschäden und Vernarbung der Nieren
  • Entzündungen der Prostata
  • Entzündung der Hoden oder Nebenhoden

Mit einer Blasenentzündung ist demnach ganz eindeutig nicht zu spaßen. Da von Inkontinenz betroffene Personen nicht nur wahrscheinlicher eine Blasenentzündung entwickeln, sondern auch eher Gefahr laufen, daraus folgend mit Komplikationen konfrontiert zu werden, sollten diese jedes Anzeichen auf eine Harnwegsinfektion ernst nehmen und ärztlich abklären lassen. Besonders Personen mit Vorerkrankungen oder chronischen Infektionskrankheiten sind gefährdet, da ihr Immunsystem bereits geschwächt sein kann. Wissen über typische Symptome einer Harnwegsinfektion, regelmäßige Untersuchungen beim behandelnden Arzt beziehungsweise der behandelnden Ärztin und eine angemessene Hygiene im Inkontinenzmanagement bilden in Kombination eine sinnvolle Strategie zur Reduktion des Risikos. Es ist auch wichtig, Restharn zu vermeiden, da dieser in der Blasenwand verbleiben und das Risiko für Infektionen erhöhen kann. Zudem sollten mögliche Parasiten als seltenere, aber dennoch relevante Ursache für wiederkehrende Harnwegsinfektionen berücksichtigt werden.

Nierenbeckenentzündung: Eine ernsthafte Komplikation

Die Nierenbeckenentzündung, deren Fachbegriff Pyelonephritis lautet, ist die gefährlichste Infektion, die im Harntrakt auftreten kann, und bedarf einer sofortigen medizinischen Behandlung. Denn: Sind die Nierenbecken entzündet, droht eine Blutvergiftung und es kann zu bleibenden Schäden an den Nieren bis hin zum Nierenversagen kommen.

Die potenziell lebensbedrohliche Harnwegsinfektion resultiert mehrheitlich aus einer unbehandelten schweren Blasenentzündung, kann grundsätzlich jedoch nicht nur von Darmbakterien, sondern auch von bestimmten Viren und Pilzen hervorgerufen werden. Sie ist von Flanken- und Rückenschmerzen, Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl gekennzeichnet, sodass sie vom Patienten selbst oft nicht ohne weiteres zu erkennen ist. Gerade wenn die grippeähnlichen Symptome überwiegen, kommt dieser womöglich nicht auf die Idee, dass die Ursache hierfür in den Harnwegen zu finden sein könnte. Umso wichtiger ist an dieser Stelle die Aufklärung, denn frühzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, heilt die komplizierte Harnwegsentzündung im Normalfall binnen weniger Wochen aus.

Übrigens: In den meisten Fällen erhalten Patienten mit Nierenbeckeninfektion zusätzlich zum Antibiotikum weitere Medikamente, die das Fieber senken und die teils starken Schmerzen lindern.

Verfahren zur Diagnose

Diese medizinischen Untersuchungen führen bei Verdacht auf eine Harnwegsinfektion zur Diagnose:

  • Anamnese: Erfragen des Beschwerdebildes und der medizinischen Vorgeschichte durch den Arzt bzw. die Ärztin
  • Urintest: Test auf Bakterien im Urin mittels Teststreifen
  • Körperliche Untersuchung: Abtasten der Harnwege von außen
  • Laboruntersuchungen von Blut und Urin: Genauere Analyse der Körperflüssigkeiten im Labor
  • Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen: Bildgebende Verfahren zur Begutachtung der Harntrakt-Organe

Geht der Arzt nach der Anamnese von einer "normalen" Blasenentzündung aus, was sich durch den Teststreifen bestätigt, werden häufig keine weiteren Untersuchungen durchgeführt. Herrscht hingegen Unklarheit bezüglich sich wiedersprechender Symptome, bestehen Risikofaktoren, die Komplikationen begünstigen, liegt eine Schwangerschaft vor oder spricht die medizinische Vorgeschichte dafür, können bildgebende Verfahren, eine Spiegelung der Blase oder Laboruntersuchungen notwendig sein.

Übrigens: Menschen mit Inkontinenz sollten regelmäßig medizinisch überwacht werden, um sicherzustellen, dass sich anbahnende Harnwegsinfekte frühzeitig erkannt werden.

Behandlungsoptionen

Klassischerweise erfolgt die Behandlung im Falle einer Harnwegsinfektion mittels Antibiotika (Fosfomycin, Trimethoprim, Nitrofurantoin, Pivmecillinam oder Nitroxilin), bei Bedarf werden ergänzend Medikamente zur Schmerzlinderung verschrieben. Bei hoher Komplikationsgefahr oder einem schweren Verlauf wird der Patient gegebenenfalls stationär aufgenommen, um durch fortlaufende medizinische Überwachung sicherzustellen, dass sich die Infektion ausgehend von der Harnblase nicht auf weitere Organe ausbreitet.

Was viele Menschen nicht wissen: Grundsätzlich kann eine unkomplizierte, leichte Blasenentzündung ohne Antibiotika-Therapie ausheilen. Handelt es sich also um eine "harmlose" Form der Harnwegsinfektion und der Patient kann die damit einhergehenden Schmerzen gut ertragen, kann der Arzt durchaus dazu raten, zunächst auf Medikamente zu verzichten, viel zu trinken und abzuwarten, ob der Körper selbstständig mit dem Erreger fertigwird. Eine Möglichkeit, die insbesondere im Hinblick auf Antibiotikaresistenzen nicht vorschnell kategorisch ausgeschlossen werden sollte.

Präventive Maßnahmen

Wer einem Harnwegsinfekt vorbeugen möchte, sollte ganz grundlegend auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und den Intimbereich täglich reinigen. Frauen sollten dabei auf Produkte, die in puncto pH-Wert zum sauren Scheidenmilieu passen, setzen. Damit sie die Bakterien, die eine Blasenentzündung auslösen können, nicht eigenhändig in den Harntrakt befördern, sollten sie den Intimbereich nach dem Toilettengang niemals von hinten nach vorne, sondern stets von vorne nach hinten abwischen.

Personen mit Inkontinenz sollten zudem diese Tipps beherzigen:

  • Materialwechsel: Wechseln Sie das genutzte Inkontinenzmaterial (z.B. Einlagen oder Windeln) nach jedem Inkontinenzereignis schnellstmöglich
  • Intimpflege: Reinigen Sie den Intimbereich im Zuge des Materialwechsels mit speziell für die Intimpflege konzipierten Produkten
  • Katheterisierung: Legen Sie bei der Katheterisierung größten Wert auf Hygiene und nutzen Sie Desinfektionsmittel sowie Einmalhandschuhe
  • Materialwäsche: Waschen Sie wiederverwendbares Inkontinenzmaterial bei möglichst hohen Temperaturen

Abdeckung von Kosten für die Behandlung von Harnwegsinfektionen

Bei einem Harnwegsinfekt entstehen schon alleine durch den Arztbesuch und natürlich durch die benötigten Medikamente gewisse Kosten. Diese Kosten werden nach Ausstellung eines ärztlichen Rezepts von den Krankenkassen übernommen. Abgesehen von der Rezeptgebühr ist die Behandlung einer Harnwegsinfektion für den Betroffenen also mit keinen Kosten verbunden. Die Sachlage kann sich jedoch verändern, wenn der Patient alternative Behandlungsmethoden, die nicht von den Kassen anerkannt sind, wünscht.

Langzeitmanagement und Überwachung

Eine rezidivierende Harnwegsinfektion liegt vor, wenn die Entzündung von Harnröhre oder Harnblase innerhalb von sechs Monaten mindestens zweimalig auftritt oder sich im Verlauf eines Jahres dreimalig zeigt. Aufgrund ihres erhöhten Risikos und der speziellen Herausforderungen, die sie in Sachen Hygiene zu bewältigen haben, sind Personen mit Inkontinenz sozusagen prädestiniert für wiederkehrende Harnwegsinfekte. Dann ist es unumgänglich, sich mit ärztlicher Unterstützung genauer damit auseinanderzusetzen, was die Harnwegsinfektion verursacht und wie hier gegengesteuert werden kann.

Je nach ermittelter Ursache können vorbeugend Immun- oder Hormontherapien angeordnet sowie pflanzliche entzündungshemmende Präparate eingenommen werden. Bei der Immuntherapie wird das Immunsystem gezielt mit dem problematischen Erreger in abgetöteter Form konfrontiert, während die Hormontherapie auf die Erhöhung des Östrogenspiegels bei Frauen in den Wechseljahren abzielt.

Übrigens: Patienten mit rezidivierendem Harnwegsinfekt benötigen regelmäßige Kontrolltermine beim Arzt, in deren Rahmen die getroffenen Maßnahmen zur Prävention von Infektionen auf ihre Effektivität hin überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Leben mit Harnwegsinfektionen und Inkontinenz

Männern und Frauen mit Inkontinenz begegnen im Alltag ohnehin zahlreiche Herausforderungen. Kommt dann noch eine Harnwegsinfektion hinzu, die die Symptome der Inkontinenz erheblich verstärken kann, häufen sich die Probleme mit der Harnblase und nicht wenige Menschen kommen ihrer Belastungsgrenze gefährlich nahe. Dann ist Unterstützung Gold wert. Diese Unterstützung finden Betroffene oft in ihnen nahestehenden Menschen, die ihnen wenn nötig bei der Körperpflege unter die Arme greifen, sie zu Arztterminen begleiten und ein Auge auf die korrekte Einnahme der Medikation haben.

Gesellt sich eine Harnwegsinfektion zur Inkontinenz, kann der tägliche Pflegeaufwand bei pflegebedürftigen Menschen stiegen. Manchmal ist es den Angehörigen dann nicht mehr möglich, die häusliche Pflege alleine zu bewerkstelligen. In diesem Fall können ambulante Pflegedienstleister, die einen Teil der anfallenden Pflegeleistungen übernehmen, eine große Hilfe sein. Falls der pflegebedürftige Betroffene einen anerkannten Pflegegrad besitzt, beteiligt sich die Pflegekasse anteilig an den Kosten.

Damit die Inkontinenzversorgung auch während einer Infektion von Harnblase, Harnröhre oder Harnleiter weiterhin hygienisch gehandhabt werden kann, braucht es außerdem die richtigen Produkte. Frauen und Männern stehen hier viele Optionen - von der dünnen Einlage bis hin zur saugstarken Windelhose - zur Verfügung. Gut passende, auf die Bedürfnisse des Trägers abgestimmte Inkontinenzprodukte erhöhen den Komfort im Alltag mit Inkontinenz und Harnwegsinfekt.

Fazit

Eine Harnwegsinfektion tritt bei Frauen und Männern mit Inkontinenz gehäuft auf. Daher sollten inkontinente Menschen besonders gut über die Symptome und Anzeichen von den Harntrakt betreffenden Infektionen Bescheid wissen, regelmäßige Kontrolltermine beim Arzt wahrnehmen und nach Möglichkeit Maßnahmen ergreifen, mit denen sie einem Harnwegsinfekt vorbeugen können.

FAQs

Welche Bakterien verursachen eine Harnwegsinfektion?

In den meisten Fällen sind Darmbakterien, allem voran E. coli Bakterien, für einen Harnwegsinfekt verantwortlich.

Muss ein Harnwegsinfekt immer mit Antibiotika behandelt werden?

Eine leichte unkomplizierte Zystitis muss nicht zwingend mit Antibiotika behandelt werden. Liegen jedoch Umstände vor, die ein Übergreifen der Infektion auf die Niere begünstigen, ist die Patientin schwanger, werden starke Beschwerden geschildert oder spricht die medizinische Vorgeschichte dafür, ist eine Therapie mit Antibiotika die Regel.

Warum haben Frauen öfter eine Blasenentzündung?

Das liegt an der weiblichen Anatomie. Die Harnröhre ist bei Frauen im Vergleich zu Männern kürzer und befindet sich näher am After, was ein Eindringen von Darmbakterien in den Harntrakt wahrscheinlicher macht.

 

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