Formen, Ursachen und Behandlung der Stuhlinkontinenz

René Pläster René Pläster
15 Minuten gelesen

Formen, Ursachen und Behandlung der Stuhlinkontinenz

Listen to article
Audio generated by DropInBlog's Blog Voice AI™ may have slight pronunciation nuances. Learn more

Die Stuhlinkontinenz, manchmal auch Darminkontinenz oder Darmschwäche genannt, bezeichnet eine Form der Inkontinenz, bei der Betroffenen die Kontrolle über ihre Darmausscheidungen fehlt. Laut der Deutschen Kontinenz Gesellschaft haben etwa 5 % der Bevölkerung in Deutschland mit dieser Problematik zu kämpfen. Damit ist die Stuhlinkontinenz zwar deutlich seltener als die Harninkontinenz, aber noch immer ein Thema, das nicht wenige Frauen und Männer betrifft. Wir besprechen in diesem Beitrag die gängigen Symptome sowie die verschiedenen Ursachen der Stuhlinkontinenz, erklären die Unterschiede zwischen den fünf Stuhlinkontinenzarten und gehen darüber hinaus auf die Diagnostik und die Behandlungsmöglichkeiten ein.

Auf den Punkt gebracht

  • Frauen und Männer mit Stuhlinkontinenz können Darmgase, Darmschleim und/oder Stuhl nicht kontrolliert einbehalten

  • Es gibt die muskuläre, die neurogene, die konsistenzbedingte und die sensorische Stuhlinkontinenz sowie die Überlaufinkontinenz, wobei sich die fünf Arten allem voran in puncto Ursache voneinander unterscheiden

  • Damit eine zielführende Behandlung begonnen werden kann, muss die Stuhlinkontinenz ärztlich diagnostiziert werden

  • Eine Stuhlinkontinenz kann mittels Beckenbodentraining, Stuhlregulation, Medikamenten oder eines operativen Eingriffs bzw. Therapie behandelt werden

  • Unterstützend können Inkontinenz-Patienten auf zu ihren Beschwerden passendes Inkontinenzmaterial zurückgreifen

Beschwerdebild: Welche Symptome kennzeichnen die Stuhlinkontinenz?

Das zentrale Merkmal, an dem eine Stuhlinkontinenz zu erkennen ist, ist unkontrollierter Abgang von Darmgasen, Darmschleim und Stuhl. Menschen, die unter dieser Art der Inkontinenz leiden, können die Ausscheidungen über den Darm also nicht zuverlässig oder überhaupt nicht steuern. Der Darm entleert sich folglich unwillkürlich und je nach Ausprägung durchaus auch ohne das vorherige Auftreten von spürbarem Stuhldrang. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Arten der Stuhlinkontinenz, die wir im weiteren Verlauf dieses Artikels einzeln vorstellen.

Die drei Schweregrade der Stuhlinkontinenz

Jede Stuhlinkontinenzform kann in drei verschiedenen Schweregraden vorkommen. Betroffene Personen beobachten manchmal zunächst Symptome einer leichten Stuhlinkontinenz (Schweregrad 1), die sich dann über einen Zeitraum von Wochen oder auch Jahren stetig verschlimmern, sodass die Kriterien für die mittelgradige Stuhlinkontinenz (Schweregrad 2) und schließlich sogar für die schwere Stuhlinkontinenz (Schweregrad 3) erfüllt sind. Bei anderen gibt es diesen ansteigenden Verlauf nicht. Sie erleben von Beginn an Symptome, die einem Schweregrad 2 oder 3 entsprechen. Andersherum gibt es natürlich auch Inkontinenz-Patienten, deren Beschwerden sich nicht verschlechtern und deren Symptomatik sich langfristig in einem Rahmen bewegt, der für Schweregrad 1 spricht. Sie sehen: Stuhlinkontinenz ist eine äußerst individuelle Angelegenheit.

Die drei Schweregrade werden per Definition wie folgt beschrieben:

Schweregrad 1: Entweichen von Gasen und Schleim aus dem Darm

Personen mit einer Inkontinenz des niedrigsten Schweregrads können Stuhl unabhängig von der Konsistenz sicher einbehalten und kontrolliert auf der Toilette ausscheiden. Anders sieht es bei Darmgasen und Darmschleim aus: Sie können zuweilen nicht verhindern, dass ihnen Darmwinde entweichen, und beobachten immer wieder leichte Verschmutzungen der Unterwäsche mit Darmschleim.

Schweregrad 2: Unkontrollierter Abgang von flüssigem Stuhl

Ist das Einhalten von dünnem, flüssigem Stuhl nicht mehr verlässlich möglich, während das Zurückhalten von festem Stuhl keine Probleme bereitet, spricht das für den Grad der Stuffe 2. Zum Verlust von Darmschleim gesellt sich nun also auch flüssiger Darminhalt, wodurch Betroffene vermehrt größere Stuhlschmieren in der Unterwäsche vorfinden.

Schweregrad 3: Verlust von festem Stuhl

Der höchste Schweregrad beschreibt einen Zustand, in dem die Entleerung des Darms auch bei festem Stuhl nicht mehr kontrolliert steuerbar ist. Betroffene setzen hier unfreiwillig Darmgase, Darmschleim und Stuhl jeder Konsistenz ab.

Die Arten der Stuhlinkontinenz und ihre Ursachen

Wie bereits angesprochen, ist Stuhlinkontinenz nicht gleich Stuhlinkontinenz. Es existieren fünf Formen, die von ganz unterschiedlichen Ursachen hervorgerufen werden:

Muskuläre Stuhlinkontinenz

Die muskuläre Stuhlinkontinenz bezeichnet eine Inkontinenz, die auf einen geschwächten oder beschädigten Schließmuskel zurückgeht. In seiner normalen Funktion verhindert die Schließmuskellatur ein unwillkürliches Austreten von Winden, Schleim und Stuhl. Fehlt es ihm an Kraft oder hat er Verletzungen erlitten, die ihn in seiner Funktion beeinträchtigen, kann er diese Aufgabe nicht mehr vollumfänglich erfüllen.

Bei Frauen entwickelt sich die muskuläre Inkontinenz besonders häufig nach einer Geburt (Geburtsverletzungen), bei der es zu einem Dammriss kam. Zieht ein solcher Riss den Schließmuskel und das nahe umliegende Gewebe in Mitleidenschaft, ist die Inkontinenz eine mögliche Folgeerscheinung. Genauso besteht bei Operationen rund um den Bereich des Darmausgangs die Gefahr einer Beschädigung des Schließmuskels.

Übrigens: Manchmal ist der Beckenboden die "Schwachstelle", die dafür verantwortlich ist, dass unkontrolliert Stuhl abgeht. Dieser unterstützt nämlich die Funktionsfähigkeit der Schließmuskeln, weshalb eine Beckenbodenschwäche oder -senkung ebenfalls zu den bekannten Ursachen der muskulären Stuhlinkontinenz zählt.

Neurogene Stuhlinkontinenz

Liegt der Inkontinenz eine neurogene Störung zugrunde, wird von einer neurogenen Stuhlinkontinenz gesprochen. Vereinfacht gesagt tritt der Stuhlverlust dann auf, weil die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm gestört ist. Normalerweise informieren uns Nervenimpulse über den Füllstand des Darms, woraufhin Stuhldrang auftritt und uns mitteilt, dass eine Darmentleerung notwendig ist. Funktioniert die Aussendung und Übertragung dieser Impulse nicht richtig, bleibt der Stuhldrang aus und nichts deutet darauf hin, dass der Darm voll ist. Entsprechend wird keine Toilette aufgesucht und früher oder später geht der Stuhl ungewollt ab.

Die Hauptursache der neurogenen Stuhlinkontinenz ist eine Erkrankung des Nervensystems (Nervenschäden). Das kann zum Beispiel MS, Alzheimer oder Parkinson sein. Verursacht ein Schlaganfall, ein Bandscheibenvorfall oder ein nicht behandelter Diabetes mellitus Schäden an den Nerven, kann auch dies ursächlich für die Stuhlinkontinenz der neurogenen Art sein.

Konsistenzbedingte Stuhlinkontinenz

Es gibt chronische Erkrankungen, die den Magen-Darm-Trakt betreffen und Veränderungen der Konsistenz des Stuhls hervorrufen. Die klassischen Beispiele sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Der Stuhl von Patienten, die unter solchen Darmerkrankungen leiden, hat oft dauerhaft eine extrem flüssige Konsistenz, die an Durchfall erinnert. Wenn der viel zu flüssige Stuhl aufgrund seiner Beschaffenheit nicht zurückgehalten werden kann, ist die Stuhlinkontinenz konsistenzbedingt.

Sensorische Stuhlinkontinenz

Menschen, die keinerlei Probleme mit dem Stuhlgang haben, können über die Analschleimhaut üblicherweise recht genau spüren, ob und wann eine Stuhlentleerung notwendig ist. Ist die Wahrnehmung über die Darmschleimhaut gestört, tritt unter Umständen kein Stuhldrang auf, obwohl der Darm voll ist. Ganz ähnlich wie bei der neurogenen Stuhlinkontinenz erleben daher auch Menschen mit sensorischer Stuhlinkontinenz unfreiwilligen Stuhlabgang, ohne zuvor durch Stuhldrang "vorgewarnt" zu werden.

Während die Aussendung und Übertragung der Nervenimpulse bei der neurogenen Inkontinenzform im Mittelpunkt der Ursachen steht, wird die sensorische Stuhlinkontinenz in aller Regel von einer direkten Beschädigung der Darmschleimhaut ausgelöst. Dazu kommt es vor allem durch Operationen an Darm und Anus.

Überlaufinkontinenz

Zu den Ursachen der Stuhlinkontinenz gehören tatsächlich auch hartnäckige Verstopfungen. Was aufs erste paradox klingt, lässt sich schlüssig erklären. Bei einer langanhaltenden Verstopfung verbleibt fester Stuhl weit überdurchschnittlich lange im Dickdarm, wo er nach und nach Flüssigkeit verliert und immer fester wird. Der harte Stuhl versperrt dem übrigen Darminhalt sozusagen den Weg, sodass kein normaler Stuhlgang mehr möglich ist. Einzig und allein kleine Mengen flüssigen Stuhls kommen daran vorbei und werden dann ausgeschieden, ohne dass der Betroffene Kontrolle darüber hat.

Übrigens: Den Begriff der Überlaufinkontinenz gibt es auch bei den Harninkontinenzen. In diesem Fall läuft die Blase quasi über, weil sich Restharn aufstaut.

Risikofaktoren: Wodurch wird die Entstehung einer Stuhlinkontinenz begünstigt?

Neben den bereits genannten Ursachen gibt es einige Risikofaktoren, die das Auftreten einer Stuhlinkontinenz begünstigen können:

  • Psychische Krankheiten: Gelegentlich verschlimmern bestimmte psychische Erkrankungen, wie sie beispielsweise bei schweren Traumata auftreten können die Stuhlinkontinenz. In Folge kann es in seltenen Fällen dazu kommen, das eine Inkontinenz sogar auslöst wird

  • Übergewicht: Übergewicht begünstigt die Entwicklung einer Inkontinenz indirekt, da es als Risikofaktor für Diabetes mellitus und eine Beckenbodenschwäche gilt

  • Medikamente: Manche Medikamente, darunter einzelne Antidepressiva, können das Risiko für das Auftreten einer Darmschwäche erhöhen

  • Abführmittel: Bekannt ist zudem, dass der missbräuchliche Konsum von Abführmitteln auf Dauer in die Stuhlinkontinenz führen kann

Diagnoseverfahren: Wie stellt man eine Stuhlinkontinenz fest?

Menschen, die bemerken, dass sie den Abgang von Gasen, Schleim, flüssigem Stuhl oder gar festem Stuhl nicht mehr unter Kontrolle haben, empfinden häufig eine überwältigende Scham. Das letzte, was sie wollen, ist offen über ihr Problem zu sprechen. Doch genau das sollten sie ganz dringend tun, und zwar mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin. Der Arztbesuch kostet Überwindung, ist aber ein wichtiger erster Schritt. Denn eine ärztliche Diagnose, die im besten Fall eine klare Ursache für die Inkontinenz aufdeckt, bildet den Grundstein für alles weitere und ermöglicht den Beginn vielversprechender Therapien und Verfahren, welche wiederum den Weg hin zu mehr Lebensqualität und weniger Beschwerden ebnen.

Auf diese Bestandteile der Diagnostik können sich Inkontinenz-Patienten einstellen:

Anamnese

Insbesondere dann, wenn Arzt und Patient sich zum ersten Mal begegnen oder der letzte gemeinsame Termin schon eine Weile zurückliegt, beginnt das Diagnoseverfahren mit einem ausführlichen Gespräch. Der Patient beschreibt den Grund für den Arztbesuch, schildert seine Symptome und beantwortet Fragen des Arztes, zum Beispiel bezüglich seiner medizinischen Vorgeschichte.

Einstufung mittels Punktesystem

Teil der Diagnostik ist auch die Beurteilung der Schwere der Inkontinenz, was über ein Punktsystem funktioniert. Hierfür muss der Patient im Normalfall einige Zeit lang ein Stuhltagebuch führen, in dem er verschiedene Ereignisse, wie etwa unfreiwilligen Stuhlabgang oder die Notwendigkeit einer Inkontinenzvorlage, notiert. Anhand der daraus ersichtlichen Informationen zur Häufigkeit verschieden schwerwiegender Ereignisse lässt sich die Ausprägung der Stuhlinkontinenz präziser ermitteln als es rein anhand der Schweregrade möglich ist.

Untersuchung

Zumeist sind zusätzlich Untersuchungen nötig, um die Stuhlinkontinenz fundiert diagnostizieren zu können. Welche Untersuchungen im Einzelnen durchgeführt werden, hängt dabei vom Beschwerdebild des Patienten und von den Informationen, die der Arzt durch die Anamnese und das Stuhltagebuch gewinnen konnte, ab. Gängig sind zum Beispiel das Abtasten des Rektums und Darmspiegelungen. Je nach individueller Sachlage kann somit die Überweisung an einen Facharzt erfolgen.

Behandlung: Die Therapiemöglichkeiten bei Stuhlinkontinenz

Die richtige Therapie kann die Symptome von Menschen mit Inkontinenz lindern und idealerweise sogar dazu führen, dass Darmgase, Schleim und Stuhl wieder zuverlässig eingehalten werden können. Dafür muss sie sich natürlich genau nach der diagnostizierten Inkontinenzform und den individuellen Umständen richten. Nachfolgend geben wir einen kurzen Überblick über die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten:

Training zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur

Stellt der Arzt eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur als Ursache für die Darminkontinenz fest, führt der Weg zum Erfolg über das Beckenbodentraining. Ausgebildete Therapeuten (Physiotherapeuten) begleiten die Patienten in der ersten Zeit und zeigen ihnen Übungen zum Aufbau der Muskeln des Beckenbodens. In vielen Fällen können durch regelmäßiges Training nachhaltig gute Effekte erzielt werden, allerdings ist hierfür Konsequenz und etwas Geduld unerlässlich. Betroffene müssen sich an den mit dem Therapeuten besprochenen Trainingsplan halten, die Übungen in ihren Tagesablauf integrieren und damit rechnen, dass einige Wochen ins Land ziehen, bevor sie erste Besserungen wahrnehmen können.

Unterstützend kann in der Physiotherapie mit Biofeedback und Elektrostimulation gearbeitet werden. Beides sind Methoden, die den Effekt des Beckenbodentrainings steigern können. Sind Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung der Beckenbodenmuskulatur ein Thema, kann Biofeedback hervorragend dabei helfen, genau diese Fähigkeit zu schulen. Die Aktivitäten der Muskulatur werden dabei akustisch oder visuell sicht- beziehungsweise hörbar gemacht, wodurch mit der Zeit ein zielgerichtetes Ansteuern des Beckenbodens erarbeitet werden soll. Die Elektrostimulation beinhaltet hingegen die Ansprache des Schließmuskels mit elektrischen Impulsen, was völlig schmerzfrei vonstattengeht und auf eine Kräftigung des Muskels abzielt.

Stuhlregulierung und Ernährungsumstellung

Da eine zu flüssige oder zu feste Konsistenz des Stuhls nicht selten eine Ursache für Inkontinenzen ist oder die Symptome zumindest verschlimmert, ist die Stuhlregulierung ein bewährter Behandlungsansatz. Zu diesem Zweck werden Anpassungen im Leben des Betroffenen getroffen, die eine ideale Stuhlkonsistenz zum Ziel haben. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört in diesem Zusammenhang die Umstellung der Ernährungs- und Trinkgewohnheiten, da diese die Stuhlkonsistenz sehr direkt beeinflussen.

Übrigens: Die Ernährungsumstellung zur Stuhlregulierung sollte unbedingt von einem Arzt oder einer Ärztin begleitet und besser nicht auf eigene Faust in Angriff genommen werden.

Medikamente

Das Ziel einer idealen Stuhlkonsistenz kann auch mithilfe von Medikamenten verfolgt werden. Diese werden mehrheitlich nicht als alleinstehende Behandlung, sondern lediglich in Ergänzung zu anderen Maßnahmen zur Stuhlregulierung verordnet.

Operationen

Reicht ein Training für den Beckenboden, eine Ernährungsanpassung oder eine andere nicht-invasive Behandlungsoption zur Therapie der Stuhlinkontinenz nicht aus, können je nach Inkontinenzform diese Operationen Erfolg versprechen:

  • Schließmuskelreparatur: Setzen einer Naht am Schließmuskel (Schließmuskelnaht), zum Beispiel nach einem Dammriss

  • Schließmuskelimplantat: Implantation eines Schließmuskels aus Silikon oder körpereigenem Gewebe

  • Sakrale Nervenstimulation: Einsatz eines Schließmuskelschrittmachers

  • Enddarm-Lifting: Minimalinvasive Entfernung eines Enddarmteils

  • Kolostomie: Schaffen eines künstlichen Darmausgangs (Stoma)

Die Chancen und Risiken einer jeden Operation zur Therapie einer Stuhlinkontinenz sind in jedem Fall ausführlich mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Prävention: Stuhlinkontinenz vorbeugen - aber wie?

Niemand kann zu 100 % ausschließen, eines Tages stuhlinkontinent zu werden. Immerhin genügt unter Umständen eine nicht ganz optimal verlaufende Operation an Darm oder After dafür, dass die Inkontinenz zum relevanten Thema wird. Dennoch: Jeder kann vorbeugen und das persönliche Risiko reduzieren. Diese Maßnahmen der Darmschwäche-Prävention können unkompliziert im Alltag umgesetzt werden:

  1. Ernähren Sie sich ausgewogen und essen Sie möglichst ballaststoffreich

  2. Verzichten Sie auf blähende Nahrungsmittel und schränken Sie den Konsum von Kaffee und Alkohol ein

  3. Finden Sie Möglichkeiten, sich im Alltag mehr zu bewegen

  4. Achten Sie auf ein gesundes Gewicht

  5. Trinken Sie genug

  6. Tun Sie Ihrem Beckenboden mit regelmäßigen präventiven Trainings etwas Gutes

Inkontinenzhilfsmittel für Stuhlinkontinenz-Patienten

Gehen unkontrolliert Darmgase, Schleim und flüssiger oder fester Stuhl ab, treibt dies viele Menschen geradewegs in die soziale Isolation. Zu groß ist die Angst davor, dass Außenstehende die Darmschwäche bemerken könnten, weil beispielsweise Flecken auf der Kleidung sichtbar werden oder sich unangenehme Gerüche breitmachen. Das soziale Leben wird nach und nach eingestellt und mit ihm verabschiedet sich auch die Lebensfreude. Aber so muss es nicht ablaufen! Es gibt glücklicherweise jede Menge Hilfsmittel für Inkontinenz, die Menschen mit Stuhlinkontinenz im Alltag unterstützen und ihnen den Umgang mit der Darmschwäche erleichtern. Inkontinenz-Pants, Bettschutzvorlagen und andere aufsaugende Produkte absorbieren zum Beispiel Flüssigkeit und bieten Kleidung und Polstermöbeln Schutz. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Wahl passender Inkontinenzprodukte und probieren Sie aus, welche Materialien Ihnen den größtmöglichen Mehrwert bieten.

FAQ

Gibt es verschiedene Arten von Stuhlinkontinenz?

Ja, genau wie bei der Harninkontinenz gibt es auch bei der Stuhlinkontinenz mehrere Unterarten, und zwar die muskuläre, die neurogene, die konsistenzbedingte und die sensorische Inkontinenz sowie die Überlaufinkontinenz. Für alle Arten ist ein ungewollter Abgang von Darminhalt beziehungsweise die mangelnde Kontrolle über den Stuhlgang kennzeichnend, während es im Hinblick auf die Ursachen gravierende Unterschiede gibt.

Sind Frauen oder Männer häufiger stuhlinkontinent?

Frauen sind deutlich häufiger stuhlinkontinent als Männer. Konkret betrifft die Stuhlinkontinenz etwa vier- bis fünfmal mehr Frauen als Männer.

Welcher Arzt kann eine Stuhlinkontinenz diagnostizieren?

Betroffene sollten sich zunächst an ihren Hausarzt wenden, wenn sie ärztlichen Rat aufgrund von Inkontinenz-Symptomen suchen. Dieser kann in aller Regel mit der Diagnostik beginnen und wird gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen, falls er dies für sinnvoll hält.

« Zurück zu Blog